Sauberes Trinkwasser

Damit Wasser im bordeigenen Tank nicht fault, lassen sich zwar Mittel zu Entkeimung zusätzen, doch das behandelt eher das Symptom, ohne gegen die Ursache zu wirken.

Die wirkliche Ursache für faulendes Wasser, befindet sich in den Wasserschläuchen am Steg. Hierin steht Wasser ab und Keime haben ein leichtes Spiel sich zu vermehren, insbesondere wenn Sonnenlicht hinzu kommt. Dicke graue, grüne und braune Flocken entfließen dann den Schläuchen, was beim Spülen des Decks manchmal gut zu beobachten ist.

Ein Blick in das Innere eines Schlauches zeigt auch nach dem mehrfachen Durchspülen und mechanischen Reinigungsversuchen mit Pfropfen aus Tauwerk o. ä., dass in den Unebenheiten dunkle Flecken zurück bleiben. Ist der Schlauch erstmal verkeimt, breiten sich die Keime immer wieder aus und besiedeln den inneren Bereich.

Doch es gibt eine Lösung. Kauft euch einen eigenen, aufrollbaren Schlauch und bewahrt den kühl und dunkel verpackt in der Backskiste auf. Wenn ihr das konsequent erledigt und den Schauch vor der Verwendung gut durchspült, funktioniert das nach meiner Erfahrung einwandfrei.

Nachdem ich mich jahrelang mit besagtem Problemen herumgeschlagen habe, entschloss ich mich, es abzustellen. Da ich mir angesichts verschmutzter Schläuche im Klaren über die Ursache war, sann ich nach einer Lösung.

Im ersten Schritt reinigte ich den Niro-Wassertank in mehreren Schritten, indem ich handeslübliche Mittel zur Reinigung des Tanks verwendete und den Tank gut ausspülte.

Im zweiten Schritt erneuerte ich sämtliche Schläuche und Wasserhähne im Boot und installierte eine elektrische Pumpe, wobei die Pumpe nur die Handpumpen an den Auslässen ersetzte und mit der Keimfreiheit nichts zu tun hatte.

Im dritten Schritt befüllte ich den Frischwassertank mit Hilfe eines sauberen Wasserkanisters, den ich direkt an der Entnahmestelle befüllte, somit weitgehend keimfreies Wasser mit Trinkwasserqualität an Bord beförderte. Zugegeben, die Kanister-Technik war anfangs etwas umständlich, hatte aber Erfolg. Auch nach vielen Tagen Standzeit, konnte ich Wasser ohne üblen Geruch zapfen. Ich ließ ein paare Wasserproben im Boot stehen, um zu prüfen, ob sich noch Anzeichen von Verkeimung boten. Das war nicht der Fall.

Zu guter letzt entschloß ich mich, die Verwendung eines aufrollbaren Schlauches zu testen. Anfangs noch skeptisch, ob die Schlauchmethode mir wieder schmutziges Wasser bringen würde, gewann ich zunehmend Vertrauen. Wohlgemerkt, den aufrollbaren Schlauch spülte ich vor Gebrauch jeweils mal kurz durch und wickelte ihn nach dem Gebrauch in der Kassette wieder auf, wobei sich der Schlauch weitestgehend entleert. Da sich in dem Wickel noch Restwasser befand, steckte ich die Kassette zurück in den mitgelieferten Pappkarton und plazierte alles in einer dunklen Ecke der Backskiste.

Das ganze funktioniert nun schon seit zehn Jahren. Während der Zeit wechselte ich zwei mal meine Segelyacht, nahm jedoch den aufgewickelten Schlauch immer mit auf das neue (gebrauchte) Schiff mit. Um sicher zu gehen, verwende ich von Zeit zu Zeit eine kleine Menge Entkeimungsmittel (Silberionen).

Gelegentlich sprechen mich andere Bootsbesitzer an, wenn ich mit dem aufgewickelten Schlauch hantiere und befragen mich nach meinen Erfahrungen. In der weiteren Diskussion muss ich dann doch immer wieder hören, dass es vielen zu mühsam erscheint, einen entsprechenden Schlauch an Bord zu haben und den immer aus- und wieder einrollen zu müssen. Ich finde, dass sauberes Wasser an Bord schon mein Grundbedürfnis betrifft. Das verkeimtes Wasser krank machen kann, dürfte auch jedem klar sein.

Ich gebe meine Erfahrungen gern weiter. Wer es lieber anders mag, bitte gerne.

Mit Seglergruss
K. Hintz

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